Geliebte Gypsy,
seit gestern
ist es traurige Gewissheit, dass Du vor 10 Monaten tatsächlich überfahren
wurdest ....
Zufällig kam
ich mit dem netten Herren aus der entfernten Nachbarschaft in's Gespräch, der
auch ein großes Herz für Tiere hat und bei dem Du einige Zeit
"gewohnt" hat, bevor Du Dich entschieden hast, die letzten vier Jahre
Deines Lebens bei mir zu verbringen.
Sein Sohn
hat Dich unmittelbar nach dem Du nicht mehr heimgekommen bist, in weniger
Entfernung von uns auf der Straße liegend gefunden.
Er hat Dich
mit heim genommen und Du wurdest dort im Garten begraben.
Es wurde mir
versichert, dass man Dir äußerlich nichts angesehen hat und Du genauso schön
wie zu Lebzeiten warst - es müssen wohl schwere innere Verletzungen gewesen
sein ...
Jetzt weiß
also, was mit Dir geschehen ist – die Ungewissheit ist vorbei.
Aber obwohl
ich weiß, dass Du gefunden wurdest und Du Deine Ruhe in einem Grab finden
konntest, ist der Schmerz wieder so groß, als ob ich Dich gestern erst verloren
hätte …
Ruhe weiter
in Frieden mein geliebtes Herz …
Ich liebe
Dich
Deine Inge
30. März
2015
Meine geliebte Gypsy,
offenbar habe ich keine andere Möglichkeit, mich von Dir zu
verabschieden – deshalb versuche ich es auf diesem Weg.
Vor etwas mehr als vier Jahren – im März 2010, genau zum Einbruch
bei meinen Oldies – bist Du eines Abends plötzlich im Garten neben mir
gestanden, hast mich mit Deinen wunderschönen Bernsteinaugen angesehen, mich
anmiaut und Dich ohne Umweg direkt in mein Herz geschnurrt.
Seit diesem Moment warst Du jeden Tag bei mir bzw. in der Nähe –
obwohl Du weiterhin sehr viel Wert auf Deinen Freiraum gelegt hast.
Tag für Tag haben wir uns Schritt für Schritt näher in unser beider
Leben verbunden und Du bist immer zutraulicher geworden.
Auch die Herzen der Menschen in meinem Umfeld hast Du im Sturm
erobert, obwohl Du ihnen gegenüber immer eine gewisse Distanz gewahrt hast.
Sogar mein altes Mädchen Sheila hat Dich letztendlich akzeptiert und
in ihrer Nähe – bis auf den letzten halben Meter – toleriert. Du fehlst ihr
auch sehr, das zeigt sie (obwohl es ihr meist nicht sehr gut geht) in vielen
ihrer Handlungen.
Wir haben
viele, viele schöne Momente miteinander teilen dürfen –
·
das tägliche Futterritual,
·
Deine fast immer währende
Anwesenheit in meiner Nähe,
·
Dein täglicher Empfang bei
jedem Heimkommen,
·
Dein ständiges Zurückgemaunzte,
wenn ich Dich angesprochen habe,
·
die Saunagänge – Du bist
immer auf meinem Schoß gesessen,
·
die Schmusereien mit Dir –
Du hast mich immer mehr an Dich
herangelassen,
·
die Winternächte, in denen
Du im Bett bei mir geschlafen hast,
·
ja sogar die von Dir ab
und zu zur Katzentoilette umfunktionierte
Schuhtasse …
All‘ das vermisse
ich ganz schrecklich!
Seit 17. Mai
2014 bist Du nicht mehr da.
Ich weiß nicht, was geschehen ist und wo Du jetzt bist.
Ich hoffe
nur, dass es Dir gut geht.
Ich danke
Dir für die Zeit mir Dir.
Und ich
weiß, dass wir uns eines Tages wieder sehen.
Bis dahin
geh‘ Deinen Weg alleine auf vier Beinen.
So lange,
bis wir spätestens am Ende der Regenbogenbrücke
unseren
gemeinsamen Weg auf sechs Beinen weiter gehen werden!
Leb‘ wohl
meine geliebte Gypsy
Ich liebe
Dich
Erstellt von Inge Froh