Hallo!

Ich darf mich mal kurz vorgestellt, mein Name ist Filou und bin mit meinen knapp 6 Wochen die jüngste Katze hier im Haus.

Heute muss ich euch etwas sehr trauriges erzählen.

Unsere liebe Omi Lucky ist gestorben.

Ich bin noch ganz durcheinander, weil ich mit dem Begriff „Tot“ erst gar nichts anfangen konnte. Aber unser Onkel Stefan hat es mir so erklärt: „Omi hat nun keinen Hunger und Durst mehr, ihr tut nichts mehr weh und sie fühlt sich wieder jung und munter. Sie wird jetzt ganz lange schlafen und sich dann auf den Weg über die Regenbogenbrücke mache. Wenn sie dort angekommen ist, wird sie sicher von ganz vielen Freunden herzlich willkommen geheißen, denn sie war ja eine ganz besonders liebe, großherzige und gutmütige Katze. Alle hatten sie sehr lieb.“

„Aber was wird aus mir?“ habe ich ängstlich gefragt, „Ich bin doch schon ein Waisenkind und jetzt habe ich nicht mal mehr eine liebe Omi! Alles, was ich bisher gelernt habe, hat Omi mir beigebracht. Von ihr habe ich gelernt wie man alleine aus einer Schale isst, jetzt muss ich nicht mehr warten bis die blöde Flasche fertig ist. Ich war so froh und stolz das endlich geschafft zu haben. Und sie hat mir beigebracht wie man seinen Haufen im Klo richtig zu scharrt, damit die anderen nicht rein treten und immer mit mir schimpfen. Sie hat mir auch erklärt, das der seltsame große Kerl namens Teddy, nur gefährlich aussieht, aber eigentlich sehr lieb ist.“

Stefan hat mich lange mit seinen großen gütigen Augen angesehen und sagte dann: „Halt dich an mich, kleine Filou, ich habe schon viele von deiner Sorte groß gezogen. Schau mal Pumbaa und Timon, die waren noch viel kleiner als du und was ist aus ihnen geworden? Gut, da hat die Omi auch ihren Teil zu getan. Aber mach dir keine Sorgen, wir schaffen das schon.“

Die Jungs sind auch ganz traurig. Pumbaa hat sogar versucht die Omi zu wecken und wollt gar nicht einsehen, dass sie nun für immer eingeschlafen ist. Timon hat ihm traurig zugesehen und sich dann verkrochen. Omis Tochter Baby ist ganz durcheinander, sie war noch nie ohne ihre Mama und versteht die Welt nicht mehr. Basti, sonst immer der coolste Kater der Welt, hat Omi noch mal sanft übers Köpfchen geleckt und ist dann auch traurig weg gegangen. Bonny kann ja nichts mehr sehen, aber sie hat die Omi vom oben bis unten ab geschnüffelt und ganz laut miaut. Teddy hat sie dann so lange mit seiner riesigen Zunge angeleckt bis die Omi ganz nass war und liegt nun traurig in seinem Korb. Die kleine freche Bärbel ist erst gar nicht aus ihrem Versteck gekommen.

Onkel Stefan und ich sind noch eine Weile still neben der Omi sitzen geblieben. Ich bin dann bei ihr eingeschlafen bis mich meine zweibeinige Pflegemama aufgehoben hat und meinte: „ So kleine Filou, es wird Zeit, ich muss die Omi begraben gehen damit sie heute noch über die Brücke gehen kann.“ Dabei liefen ihr Wassertropfen über das Gesicht. Ich glaube Sie ist auch ganz traurig…