. Die Leiterin der Vogelstation in Tägerwilen und des Vereins Biotop weiß, welche immensen Schäden die Räuber auf vier Pfoten in der Welt der Vögel anrichten können. hält sich auch persönlich von Katzen fern. Ihre Haare lösen bei ihr eine Allergie aus. Und dennoch hat eine Freigängerkatze ihr Herz erobert: Sie hörte auf den Namen Miez Maz und soll mit angeblich 33 Jahren eine der ältesten Katzen weltweit gewesen sein, bis sie „aus Versehen“ eingeschläfert wurde, wie berichtet.
Miez Maz war schon da, als die Vogelstation aufs Gelände in Tägerwilen zog. Bei der Altersangabe beziehe sie sich auf Berechnungen einer früheren Lehrtochter, die das Tier schon kannte, als es noch jung war. Die Katze lebte halb wild in einem benachbarten Schuppen, berichtet . Lange Zeit galt die Katze als menschenscheu. Vor etwa drei Jahren habe sich dies geändert. Miez Maz sei zunehmend zutraulicher geworden und habe begonnen, sich tägliche Streicheleinheiten von den Mitarbeitern der Vogelstation abzuholen. Sie sei zum steten Begleiter bei den Runden von Voliere zu Voliere geworden, Lust aufs Jagen habe die betagte Katze keine mehr gehabt, sie habe die Vögel in Ruhe gelassen.
Die Mitarbeiter und sie selbst hätten das Tier ins Herz geschlossen, sagt Bütehorn. Sie hätten es mit Essen versorgt, ihm an besonders kalten Tagen eine Wärmflasche in den Lieblingsplatz in der Scheune gelegt und es immer wieder dem Tierarzt vorgeführt, wenn dieser wegen der Vögel auf der Station war. Miez Maz sei zwar durch mehrere Krankheiten angeschlagen, aber immer noch voll lebensfähig gewesen: Ein Ohr sei von Krebs zerfressen gewesen, ein Auge immer wieder zugeschwollen, eine Kralle sei eingewachsen gewesen. „Das alles hat sie nicht am Leben gehindert.“ Noch bis zuletzt sei sie zum Trinken immer ans Wasser in einen 30 Meter tiefen Tobel gegangen, obwohl sie auch hätte bequemer trinken können. Eines Tages sei Miez Maz nicht wieder aufgetaucht. Mitarbeiter hätten sich Sorgen gemacht. Sie hätten nach dem Tier gesucht und von einem Drama erfahren.
Eine gut meinende Nachbarin soll Miez Maz während der Kältewelle in eine Tierarztpraxis gebracht haben. Dort sei die Katze bei der Untersuchung zusammengebrochen – ob vor Angst oder wegen ihrer Erkrankung, kann heute niemand mehr sagen. Der Tierarzt habe, davon ausgehend, dass das betagte Tier keinen Besitzer hat, Miez Maz eingeschläfert. Als die Vogelstation vom Schicksal hörte, war die Trauer groß. bedauert vor allem, dass die Katze nicht so starb, wie sie gelebt hatte – im freien.Artikel aus Südkurier vom 23.02.2012
Erstellt von alexandra pressmann