Katzenoma Tiggy, die schon sehr alt war, als sie uns zulief, weitere 12 Jahre bei uns blieb und zum Schluss auf mich wartete, um sich für immer zu verabschieden. Ich sehe dich noch heute vor mir, wie wir aus dem Auto stiegen und du auf mich zukamst, etwas müde und traurig. Ich sagte zu dir: "Mach's gut, Tiggy...", streichelte dich am Kopf, sah in deine Augen, die sich schon halb schlossen. Dann gingst du weg, schautest dich noch einmal um, gingst weiter, ganz langsam. Wir haben dich nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich hast du dein Versteck, das wir nicht kannten, aufgesucht, um dort einzuschlafen.
Flocki und Musetto, ihre letzten Babys. Flocki wurde 10 Jahre alt, Musetto (Schnauzi) leider nur wenige Monate. Von dir, Musetto, habe ich leider kein Foto, doch auch du bist mir bestens in Erinnerung, mit deinem markanten, grau getigerten Fleck auf dem Schnäuzchen, von dem dein Name herrührt. Ich weiß noch, wie du als halbwüchsiger Kater bei Tiggy Zuflucht suchtest, doch Tiggy zog dir einfach eins über die Ohren. Sie war auch zu Jenny streng, obwohl sie sonst eine ganz sanfte Natur war.
Flocki, du warst eine ganz liebe Katzenmama. Deine ersten Jungs hast du in einem Erdloch versteckt. Als es jedoch dann regnete, musstest du von dort flüchten, nahmst die Jungs in den Mäulchen und brachtest sie hinters Haus unter Dach. Dort wurde dann für euch ganz schnell ein Katzenhaus aufgestellt, darin hast du fortan gewohnt, denn ins Haus wolltest du nicht kommen - anders als Jenny, die eine ausgesprochene Hauskatze geworden war. Du bist am Nikolaustag gestorben, die TA konnte dir nicht helfen. Leb wohl, liebe Flocki.
Nino, Flockis Baby, der zunächst von einer Familie aufgenomen, doch bald wieder mit einem verletzten Beinchen zurückgebracht wurde. Kurz darauf wurde Nino von einem Auto angefahren und getötet.
Ihr wart alle sehr scheue Katzen, wir konnten euch nie ins Haus nehmen, doch zumindest füttern. Tiggy, du hast sogar deine Jungen zusammen mit einer Igelfamilie aufgezogen, und einen langen Monat warst du einmal verschwunden, sodass wir glaubten, du seist schon im Regenbogenland. Eines Tages konnte ich einen vertrauten Schatten durch das Milchglas der Haustür erkennen - und siehe da, Tiggy! Abgemagert, struppig, aber wohlauf. Danach brachtest du noch Jenny zu uns, die wir als erste richtige Wohnungskatze aufnehmen konnten, und im nächsten Frühjahr noch die scheuen Geschwisterchen Flocki und Musetto.
Danke, liebe Sternchen, dass wir euch kennen durften.
Erstellt von Silvia Harrauer